Profi Trac 3000 TVL

Riese im Hundegang

Anton Schlüter München, Mann und Firma, nehmen vor 50 Jahren die PS-Frage überaus ernst. Bereits vor 1973 hat sich die Super-Baureihe eindrucksvoll entwickelt und gezeigt, dass Kraft und Eleganz auch für Traktoren vereinbar sind. Doch das hat natürlich seinen Preis: Schlüter zielt eindeutig nicht auf Massenproduktion. Wohin in den Siebzigern die Reise für die Rotsilbernen gehen soll, dazu gibt Anton Schlüter einen klaren Hinweis mit dem Profi Trac 3000 TVL. Hier ein paar trockene Daten: MAN-Motor, elf Liter Hubraum und 280 PS, elf Tonnen Gewicht. Damit bewegt sich Schlüter in der Klasse der Ackergiganten, die aus den USA bekannt sind – dort jedoch technisch eher schlicht gestrickt sind. Das kann man von diesem Profi Trac nicht behaupten: Alle Räder sind lenkbar, was dieses Sechsmeter-Trumm enorm wendig macht oder, mittels Hundegang, seine Masse auf eine große Fläche verteilt. Das gilt besonders bei Doppelbereifung.

Interessant ist die Wahl des Motors. Das hauseigene Aggregat erreicht seinerzeit etwa 150 PS und damit etwa die Hälfte des Outputs, den Schlüter sich vorstellt. Ein Besuch im benachbarten MAN-Werk lag nahe, wo es LKW-Motoren mit ausreichend Leistung gibt. Schlüter wählte einen Sechszylinder, der sonst in Schwerlastwagen zum Einsatz kommt, und setzte einen Turbolader auf. Ebenfalls vom LKW-Bau inspiriert ist die kippbare Kabine, die damit Wartungsarbeiten erleichtert. Der Grundstein für weitere Schlüter Profi Trac ist mit dem 3000 TVL gelegt, in den folgenden Jahren erscheinen weitere Varianten, die zur Spitze des europäischen Traktorenbaus werden.