Tatort-Crash

Requisite oder Kulturgut?

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Eines ist jedenfalls klar: Der Drehbuchschreiber des Tatort vom 7. Januar ist kein Oldtimer-Freund. In seinem letzten Fall hindert Andreas Hoppe alias Mario Kopper in einem BMW X5 einen in Koppers Fiat 130 flüchtigen Mafia-Boss am Grenzübertritt. Der Kriminalhauptkommissar überholt den Fiat, fährt in dessen Fahrertür, bremst ihn aus und schiebt ihn anschließend zurück in die Bundesrepublik. Ein freilich spektakulärer Abgang von Kopper und seinem Fiat. Ob die daraus resultierenden massiven Schäden am Oberklasse-Italiener aber unbedingt dramaturgisch nötig waren, bleibt dahingestellt.

Hochgeladenes Bild Da war der Fiat noch ganz: Kriminalhauptkommissar Kopper gab in der Folge "Kopper" seinen Abschied, der Fiat 130 leider auch…

Andreas Hoppe ermittelte seit 1996 im Ludwigshafener Tatort, fuhr meist italienische Autos. Einem Alfa Romeo Giulia folgte ein kurzes Intermezzo mit einem Fiat 500 bis vor neun Jahren ein passender Wagen gefunden war: ein seltener Fiat 130, zweite Serie mit 3,2-Liter-Lampredi-V6. Beim nun zerstörten Wagen handelt es sich aber nicht – wie so häufig beim Film – um eine geschminkte Grotte, sondern um ein gutes, fahrbereites Auto mit interessanter Geschichte: Der 1971 auf das Werk in Turin zugelassene Wagen wurde jahrelang von Mitarbeitern der Fiat-Deutschland-Niederlassung in Heilbronn gefahren. Ein Sammler soll den Unfallwagen nach den Dreharbeiten erworben haben.