MacPherson-Federbein: Integrationsmodell

MacPherson-Federbein: Integrationsmodell

Inhaltsbild Alles auf einmal: Das MacPherson-Federbein federt dämpft und integriert den gelenkten Achsschenkel. Für die Hersteller ist es interessant, weil es kompakt und billig zu fertigen ist. Darüber hinaus funktioniert er aber auch richtig gut!

Kernstück der MacPherson-Radaufhängung ist das McPherson-Federbein, das nicht nur die Federung und hydraulische Dämpfung des Rades übernimmt, sondern zudem oben wie unten drehbar gelagert ist, beispielsweise in einer Kombination aus Wälzlagern und Kugelköpfen.
Dies ermöglicht es, den Achsschenkel und damit das Rad direkt am Federbein zu befestigen, den Achsschenkel also praktisch zu integrieren. Gewöhnlich wird das Rad außerdem an einem langen unteren Querlenker oder Dreiecksquerlenker geführt (in dem auch der untere Drehpunkt des Federbeins untergebracht ist). Oft komplettiert zusätzlich ein Kurvenstabilisator die Radführung, der gleichzeitig eine gewisse Längslenkerfunktion ausübt.
Die Radführungsqualitäten sind sehr gut, ein großer Vorteil der MacPherson-Aufhängung ist außerdem ihre Kompaktheit: Lenkung, Federung und Dämpfung (sowie eben ein Teil der eigentlichen Radführung) lassen sich in dieser Form auf relativ geringem Raum unterbringen.
Vor allem aber ist die MacPherson-Radaufhängung in der Fabrikation sehr günstig - und damit natürlich für die Hersteller hochinteressant. Nicht zuletzt deshalb hat sich diese Art der Radaufhängung mittlerweile auch an der Hinterachse etabliert, wo die Frage der Lenkbarkeit ja anerkanntermaßen nicht ganz so wichtig ist.
Erfinder dieser Aufhängung war Earl S. MacPherson; das erste Serienauto mit seinem Federbein der englische Ford Consul 1950. Mitunter findet man die (im Grunde inkorrekte) Schreibweise "McPherson-Federbein".