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Zurück ans Tageslicht

Erst war es nur ein dumpfes Grummeln, dann tat sich mitten im Skydome, einer Ausstellungshalle des National Corvette Museum, der Boden auf und verschluckte ein Exponat nach dem Anderen (wir berichteten). Am Morgen des 13. Februar dieses Jahres standen die Verantwortlichen des Museums sprichwörtlich vor einem großen Scherbenhaufen: Acht Corvette, fast allesamt Raritäten, Einzelstücke oder wenigstens Fahrzeuge mit besonderer Historie waren verschwunden. Verschluckt von einem Erdloch, welches sich in größerer Tiefe unter der Halle aufgetan hatte. Der Schock saß tief: Was nun?

Zurück an die Oberfläche

Zuerst galt es das Erdloch und die Ausstellungshalle zu sichern, sowie ein weiteres Einbrechen zu verhindern. Nachdem eine Spezialfirma die statischen Verhältnisse geprüft und für einigermaßen sicher befunden hatte, sollte ein weiteres Team mit der Bergung der acht Fahrzeuge beginnen. Als erstes war die 2009er ZR1 "Blue Devil" an der Reihe, die den Absturz relativ glimpflich überstanden hatte. Nachdem der Prototyp wieder aus dem Loch geholt war sprang das über 600 PS starke Coupé mit ein wenig Starthilfe sogar wieder an! Danach kamen die beiden anderen im Loch sichtbaren Corvette an die Reihe. Sowohl das älteste betroffene Fahrzeug - ein 1962er Modell -, als auch die C4 aus der 40-Jahre-Sonderserie sind dagegen um einiges mehr beschädigt, erweisen sich aber als reparabel.

Schwere Beschädigungen

Schwieriger wurde es dagegen bei den weiteren fünf Autos: Die konnten teilweise erst durch umfangreiche Grabungsarbeiten überhaupt gefunden werden. Einigermaßen glimpflich und ohne größere strukturelle Schäden kam auch die einmillionste Corvette von 1992 davon. Ein geplätteter Frontscheibenrahmen und Schäden am Fahrwerk gehören zu den leichteren Reparaturaufgaben. Weniger gut ging die der Absturz dagegen für das PPG-Pace-Car-Einzelstück von 1984 und die ultraseltene ZR-1-Spyder-Corvette aus: Beide Wagen haben bei dem Einbruch massive Beschädigungen davongetragen. Vor allem herabstürzende Betonbrocken setzten den raren US-Sportlern zu.

Automobile Ausgrabungen

Ganz tief unten im Schutt des mehr als zwanzig Meter tiefen Lochs fanden die Spezialisten schließlich auch die letzten beiden Wagen, beide allerdings in beklagenswertem Zustand: Lässt sich die 1,5-millionste Corvette immerhin noch grob als solche erkennen, so sind von der "Mallet-Hammer" lediglich Fragmente übrig. An eine Restaurierung ist hier wohl nicht mehr zu denken.

Wie es weiter geht

Was genau jetzt mit den geborgenen Autos geschieht, ist noch nicht abschließend geklärt, nur soviel: Bis auf weiteres sind die Fahrzeuge im Fundzustand Teil der laufenden Ausstellung im National Corvette Museum. Aktuell gibt es im Museum sogar geführte Touren rund um das Sinkloch. Geplant ist jedoch das Loch wieder so bald wie möglich zu verfüllen, schließlich stehen im August dieses Jahres auch die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen des Museums an…

www.corvettemuseum.org