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Die Citroën vom Rhein

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80 Jahre Schließung des Kölner Citroën-Werks

Automobilproduktion in Köln - da denkt jeder gleich an Ford. Doch was viele nicht wissen: Auch die französische Marke Citroën fertigte einst Fahrzeuge in der Domstadt am Rhein. 1927 hatte Citroën im Stadtteil Poll das Werk errichtet, es war Kölns erstes Automobil-Werk mit Fließbandfertigung. Anfänglich wurde mit zugelieferten Teilen aus Paris gefertigt. Doch schon bald beauftragten die Verantwortlichen im Kölner Werk auch deutsche Lieferanten wie Bosch, Continental und Lemmerz - im Jahr 1932 erreichte man so schließlich das Qualitätsprädikat „Deutsche Arbeit“. Ab 1934 wurden jedoch die Arbeitsbedingungen für ausländische Unternehmen in Deutschland immer schwieriger, so dass man die Produktion am 4. Dezember 1935 nach rund 20.000 dort gebauten Fahrzeugen schließlich einstellte. Bis dahin hatten rund 500 Mitarbeiter pro Tag 32 Fahrzeuge gefertigt.

Neustart ohne Fertigung

Wenige Wochen nach der Schließung des Kölner Werks und der dortigen Automobilproduktion wurde die Arbeit am 3. Januar 1936 mit etwa einem Viertel der einstigen Belegschaft wieder aufgenommen: Unter dem Namen Poller Citroën Dienst AG hielt die Marke bis 1940 auf dem Werksgelände noch einen Reparaturbetrieb mit Ersatzteildepot aufrecht. Noch heute befindet sich der Hauptsitz von Citroën Deutschland in Köln, allerdings mittlerweile im Stadtteil Gremberghoven.

Inhaltsbild Die Citroën-Modelle aus Köln

Zwischen der Eröffnung des Werks am 15. Februar 1927 und dem Ende der Produktion 1935 wurden exakt 18.710 Citroën der Typen B14, C4, C6, der Rosalie-Reihe sowie des Traction Avant am Standort Köln gebaut. Hinzu kam die weitere 1.541 Fahrzeuge - Omnibusse, Sattelschlepper, Viehtransporter, Pritschenwagen und Kegresse-Halbkettenfahrzeuge. Das letzte in Köln produzierte Citroën Modell war der Typ 7 Front, für den Mitte des Jahres 1934 die Fließbandanlagen umgerüstet worden waren. Der Wagen war erst im September 1934 mit 1,5 Liter Hubraum und einer maximalen Leistung von 32 PS in die Serienproduktion gegangen. Bis Ende 1935 wurden - in den unterschiedlichsten Varianten - annähernd 2.000 Exemplaren dieses Modells in Köln gefertigt.