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Das vorläufige Scheitern einer Wiedergeburt

Inhaltsbild Horex insolvent

Der Traum von der Wiederbelebung des traditionsreichen Motorradmarkennamens Horex ist vorerst geplatzt: Am 28. August musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Ein Insolvenzverwalter ist bereits eingesetzt und führt schon erste Gespräche mit Kaufinteressenten. Die Lohnfortzahlung der 30 Mitarbeiter sei bislang gesichert.

Der Traum von 1000 Horex jährlich

Clemens Neese, der 2009 die Markenrechte erwarb, wollte in Augsburg rund 1000 Horex-Motorräder im Jahr produzieren. Eine Anschubfinanzierung der KfW-Mittelstandsbank, des Landes Bayern und privater Geldgeber stellten das Projekt auf ein finanziell vermeintlich solide Grundlage. Doch die Markteinführung der mit einem exotischen VR6-Motor ausgestatteten Maschine verzögerte sich mehrfach, nicht zuletzt durch Probleme mit dem ursprünglich geplanten Kompressor und dem angedachten Riemenantrieb. Als die ersten Horex schließlich ausgeliefert wurden, fielen die Testergebnisse in der Fachpresse durchaus positiv aus. Doch letztlich - auch aufgrund des zu kleinen Händlernetzwerkes - blieben die Stückzahlen des rund 25.000 Euro teuren Premium-Motorrads weit hinter den Erwartungen zurück. Wie viele Exemplare bisher gebaut wurden ist nicht bekannt.

Inhaltsbild Die Horex-Historie

Horex wurde 1923 gegründet. Das Ho im Markennamen stand dabei für den Produktionsstandort Bad Homburg, das Rex war eine Reminiszenz an die elterliche Konservenglasfabrik des Firmengründers Fritz Kleemann. Die Hochzeit der Marke lag in den frühen fünfziger Jahren und Modelle wie Regina und Imperator begründeten den guten Ruf der Marke. Der aufkommende Wohlstand im Nachkriegsdeutschland ließ die Kunden aber immer mehr zum Auto abwandern und die daraus folgende Motorradkrise überstand Horex nicht. 1956 stellte man in Bad Homburg die Motorradproduktion ein. Daimler-Benz übernahm die Werksanlagen, Friedel Münch die Markenrechte.