50 Jahre London-Sahara-München

Brennend heißer Wüstensand

Zu einem Vortragsabend über die World Cup Rally des Jahres 1974 lädt Roland Beiküfner am 5. Mai in der Autobau Erlebniswelt im Romanshorn auf der Schweizer Seite des Bodensees ein. Vor fünfzig Jahren führte die Monsterfahrt von London nach München, und da die direkte Entfernung eher wenig herausfordernd schien, hatten die Teilnehmer einen Umweg über die Sahara zu nehmen, sodass am Ende an die 18.000 Kilometer zusammenkamen. 1970 hatte der britische Filmproduzent Wylton Dickson – inspiriert vom London-Sydney-Marathon zwei Jahre zuvor – die Idee, zur Fußball-WM in Mexiko eine Rallye zu veranstalten, die von London via Südamerika nach Mexico City führte – die World Cup Rally war geboren.

Rallye London-Sahara-München
Vier Jahre später fand die Fußball-WM in der Bundesrepublik Deutschland statt, also wurde München als Austragungsort des Endspiels zum Endpunkt erkoren. Motorjournalist Herbert Vöker bezeichnete den Wettbewerb als „Gipfelpunkt des Verrückten, das satirische Zerrbild einer Auto-Gesellschaft, die ihre Grenzen sucht und ganz eindeutig findet.“ Auch Keith Schellenberg mit seinem 1930er 8-Liter-Bentley nahm wieder teil, musste aber ebenso die Waffen strecken wie Stirling Moss, Shekhar Mehta und Innes Ireland. Die Ausfallquote war hoch: Nur 19 von 70 Startern – aufgrund der Ölkrise weniger als vier Jahre vorher – erreichten das Ziel. Drei Jahre später veranstaltete Dickson den noch längeren London-Sydney-Marathon, diesmal ohne Konnotation zu einer Fußball-Weltmeisterschaft. Die Veranstaltungen zählten nicht zur Rallye-EM oder -WM, die Sahara-Ausgabe diente der Paris-Dakar später als Vorbild.

Der Schauspieler und ehemalige Rallyesportler Roland Beiküfner von der Theatergruppe Kunst und Drama ist Teilstrecken in der Sahara Ende der achtziger Jahre nachgefahren, sein Vortrag samt Diashow handelt im ersten Teil von 1974er Fahrt und im zweiten Teil unter dem Titel „Transsahara 1985-1988-1990“ von seinen eigenen Wüstendurchquerungen, zudem gibt es musikalische Unterhaltung. Beginn ist um 17 Uhr, der Eintritt beträgt 35 Franken, mit einem einstündigen Museumsrundgang zuvor 45 Franken

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Reservierungen unter: info@autobau.ch oder kunstunddrama@web.de